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    Stamm gibt Präsidiums-Amt bei Spandau ab

    Berlin - Bundestrainer Hagen Stamm hat heftige Kritik an der Entwicklung des deutschen Wasserballs geübt und für sich erste personelle Konsequenzen gezogen.

    Auf einer außerordentlichen Sitzung des Präsidiums der Wasserfreunde Spandau 04 wird er seine Verantwortung für den Wasserball niederlegen, bleibt aber Präsident des Gesamtvereins. "Damit bin ich für Team und Trainer in dieser Sache nicht mehr der Ansprechpartner. Ich denke, die klare Trennung ist sinnvoll und beendet den Spagat, zu dem ich bisher im Verein, als Bundestrainer und Vater/Schwiegervater gezwungen war", sagte Stamm der Deutschen Presse-Agentur dpa. Sohn Marko und Schwiegersohn Marc Politze sind in der Bundesliga Stammkräfte und zugleich Nationalspieler.

    Nach dem frühen Aus in der Euroleague, das Stamm als "Steigerung von blamabel und peinlich" bezeichnete, sei es "dringend nötig, nicht mehr nur zu reden, sondern endlich zu handeln". Das Ausscheiden des Berliner Traditionsvereins bezeichnete er als "Super-Gau". Erstmals seit 1977 seien die Wasserfreunde nicht mehr unter den besten 24 europäischen Clubs, sagte der einstige Weltklasse-Center, der im Herbst 2000 das Nationalteam übernommen und es 2004 in Athen auf Olympia-Platz fünf geführt hatte. Doch danach blieben Fortschritte aus. "Die Resultate im Nachwuchs geben für die Zukunft wenig Hoffnung. Es ist Zeit, etwas zu verändern", erklärte Stamm.

     

    (Quelle: dpa vom 29.10.2008)