Auszeichnung für Manfred Dreher : Seit 50 Jahren ist er aktiver Rettungsschwimmer und hat dabei viel erlebt

    Das Bajonett im Anschlag – Wasserwache im August 1961

    Von Anja Guse

     

    Burg. Nein, damit hatte Manfred Dreher wahrlich nicht gerechnet. Eigentlich wollte der 65-Jährige seine Kameraden von der Wasserwacht mit einem kleinen Imbiss und einem Glas Sekt überraschen. Schließlich ist der Burger seit 50 Jahren ein aktiver Rettungsschwimmer. Und genau darauf wollte er mit den verdutzten Sportfreunden anstoßen, denn kaum einer von ihnen kann sich an seinen Eintritt in die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes ( DRK ) erinnern. Die Brötchen waren schon geschmiert, die Sektgläser standen bereit. Und dann wurde Manfred Dreher überrascht.

    Landratsvize Gerhard Ritz war eigens zur Gratulation des langjährigen Rettungsschwimmers in die Burger Schwimmhalle geeilt. DRK-Kreisgeschäftsführer Frank-Michael Ruth brachte einen großen Strauß Blumen mit und Andreas Thiele, Kreisleiter der Wasserwacht, überreichte ganz offiziell eine Urkunde als Anerkennung für 50 Dienstjahre bei der DRK. Keiner der ranghöheren Sportfreunde hatte sein Jubiläum vergessen. Außerdem erhielt Manfred Manni Dreher, wie er liebevoll von Freunden genannt wird, von seinen Kameraden kleine Geschenke wie ein Handtuch und ein Abzeichen.

     

    In einem Gespräch blickt der Sportler gern an die vielen Jahre zurück. Mit fünf hatte er in Magdeburg an der Alten Elbe schwimmen gelernt, später trat er dem Verein Dynamo bei, spielte auch Wasserball. Als Rettungsschwimmer beeindruckte der Burger vor allem im Sommer an der Ostsee die jungen Mädchen. " Das war immer wie Baywatch in Klein ", erinnert sich der rüstige Rentner lachend. Doch auch im Ferienlager wurde Manni eingesetzt. So auch 1961 am Arendsee. " Ich hatte im August meinen Einsatz am Schramper Eck. Dieses lag fünf Kilometer in der Sperrzone zur BRD. Die verschärfte Grenzsicherung habe ich damals unmittelbar erlebt ", weiß er noch ganz genau." Das Baden wollte man den Kindern bei der Hitze nicht verbieten, und so stellten sie mir als Rettungsschwimmer einen Posten der Grenztruppe zur Seite. Mit aufgepflanztem Bajonett lief er am Strand mitten durch die Kinder Streife. "

    Manfred Dreher könnte stundenlang über die vielen Ereignisse in seinem Leben erzählen. Vielleicht hält er seine Erlebnisse als Rettungsschwimmer bald in einem Buch fest.

    Sportlich aktiv ist er heute noch immer. " Jeden Montag schwimme ich meine 1000 Meter ", berichtet er stolz.

    Ein halbes Jahr noch ist sein Rettungsschwimmerabzeichen gültig. Alle zwei Jahre muss dieses erneuert werden. Eine durchaus schwierige Prüfung gilt es zu bestehen. Doch das will sich Manni nicht mehr zumuten. Die Knie streiken schon, und auch der Sprung vom Zehn-Meter-Turm ist für ihn gestrichen. " Ich bin zwar mutig, aber nicht leichtsinnig ", meint der sportliche Senior, der seine Lage gut einschätzen kann." Aber tauchen könnte ich noch. Mit ein bisschen Vorbereitung schaffe ich auch die 50 Meter. "

     

    (Quelle: VSM vom 21.02.2008)