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    Wasserspieler Kreuzmann von Dopingvorwurf befreit


    Duisburg/Fulda - Wasserball-Nationalspieler Tobias Kreuzmann vom Bundesligisten ASC Duisburg ist vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) vom Vorwurf des Dopings frei gesprochen worden. Diese Entscheidung gab der Anti-Doping-Beauftragte des DSV, Manfred Dörrbecker (Fulda), bekannt.

    Die am 24. April gegen Kreuzmann verhängte vorläufige Wettkampfsperre wird sofort aufgehoben. Zudem werden keine disziplinarischen Maßnahmen gegen den 23 Jahre alten Kreuzmann ergriffen. Bei dem Wasserballer war am 18. März bei einer Dopingkontrolle in Duisburg die verbotene Substanz Finasterid nachgewiesen worden.

    Kreuzmann, 2004 in Athen mit dem deutschen Team Olympia-Fünfter, hatte sich in seiner Stellungnahme darauf berufen, das Medikament Propecia, das den Wirkstoff Finasterid enthält, im Jahr 2004 ausschließlich wegen fortschreitenden Haarausfalls verwendet zu haben. Dieses Mittel war ihm von einem Arzt verschrieben worden. Weil der Wirkstoff Finasterid zum Zeitpunkt der erstmaligen Verordnung nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) stand, habe auch kein Warnhinweis erfolgen können, teilte Dörrbecker mit.

    Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) reagierte erleichtert auf die Entscheidung: «Ich bin froh darüber, dass der DSV die Sache so betrachtet, wie sie ist. Der Junge ist meiner Auffassung nach einfach unschuldig.» Kreuzmann wurde von Stamm sofort in das Aufgebot für die in Belgrad startende Weltliga berufen. Allerdings rechnet der Bundestrainer jetzt mit einem Einschreiten des Weltverbandes FINA. «Ich befürchte Härte», sagte Stamm.

    Doch zumindest der Anti-Doping-Beauftragte des DSV kann bei Kreuzmann kein schuldhaftes Verhalten erkennen. Für einen medizinischen Laien sei es kaum möglich, eine genaue Überprüfung sämtlicher Wirkstoffe eines eingenommenen Medikaments vorzunehmen. Außerdem hätten sich bei einer Zusatz-Analyse am Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule in Köln keine Hinweise auf das Vorhandensein von Steroid-Metaboliten finden lassen, die durch Finasterid maskiert werden können, teilte Dörrbecker mit.

      
    (dpa)