Die SCM-Wasserballer vor dem Start in die
neue Saison (hinten von links): Gordon Horn, Roland Kiffer, Patrick
Stelzner, Stephan Roßner, Michael Knoblauch, Martin Haack, Christian
Schlanstedt, Marc Hellwig, Frank Beiersdorf, Trainer Stefan Pieske,
Trainer; (vorn: von links): Marco Schoder, Daniel Bott, Maik Schumann,
Klaus Hanke, Christoph Hanke, Milos Sekulic. Es fehlen: Boris Vujasinovic,
Markus Vieth und Holger Dammbusch.
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Stadtfeld - Mit dem
Spiel bei den Freien Schwimmern Hannover starten die Wasserballer des SC
Magdeburg am 20. November in die 2. Bundesliga. Zuvor muss der
Erstligaabsteiger am Sonnabend kommender Woche im Pokal bei Ligakonkurrent
Rhenania Köln ran. Nach Abgängen einiger Leistungsträger befindet sich das
verjüngte Pieske-Team im Umbruch.
Nach nur
einjährigem Gastspiel in der deutschen Eliteliga müssen die SCM-Wasserballer
den Gürtel in der kommenden Saison enger schnallen, sportlich wie finanziell.
Mit Djordje Orlic (FS Hannover), Christopher Bott, Deniz Pasauglo (beide SG
Neukölln) und Detlef Klotzsch (Eintracht Braunschweig) verließen zum Teil
langjährige Leistungsträger den Verein, die künftig durch eigene
Nachwuchsleute, wie Michael Knobloch, Holger Dammbusch und Marco Schoder oder
Rückkehrer Maik Schumann, der gleich zum Kapitän bestimmt wurde, ersetzt
werden sollen.
"Als sportliche Zielstellung haben wir uns Platz eins bis drei
gesetzt", erklärt Trainer Detlef Pieske, der aber gleich einschränkt:
"Momentan sind die anderen Mannschaften, die sich zum Teil mächtig
verstärkt haben, schwer einzuschätzen. Darum ist auch ein Mittelfeldplatz
durchaus möglich, zumal wir einen Generationswechsel durchmachen."
Teammanager Johannes Koch, zugleich Leiter des Bundesnachwuchsstützpunktes,
den er gern zu einen Bundesleistungsstützpunkt entwickeln will, sieht die
aktuelle Entwicklung ähnlich: "Wir haben eine gut eingespielte
Mannschaft, aber kein Topteam. Die Mannschaft selbst will aufsteigen."
Wirtschaftlich geriet das eine Jahr Bundesliga für die SCM-Wasserballer aber
fast zum Desaster. Koch: "Wir müssen uns finanziell konsolidieren, haben
die Kosten gesenkt und werden sie weiter senken. Der Spielbetrieb ist auf
alle Fälle abgesichert, die Meldegebühr ist bezahlt."
Kostensenkung ist auch bitter nötig, nachdem mit der ÖSA, dem schwer
erkrankten Versicherungsmakler Thomas Müller und dem Motopark wichtige
Sponsoren weggebrochen sind, die sportlichen Misserfolge zudem für ein
Stimmungstief sorgten. Da schlagen selbst die 500 Euro, die jetzt plötzlich
die GEZ für das zur Videoanalyse genutzte TV-Gerät nachfordert, mächtig ins
Kontor.
"Wir brauchen ein Erfolgserlebnis und nicht so einen besch... Spielplan
mit vier Wochen Pause zum Jahreswechsel", ereifert sich der engagierte
Manager und legt gleich noch mit Blick auf die SCM-Schwimmer, mit denen man
sich über ein Jahr lang die Schwimmhalle in der Großen Diesdorfer Straße
teilen musste, nach: "Ich bin froh, dass die Kachelzähler raus
sind."
Nach dem Absturz aus der 1. Bundesliga sollen nun in Liga zwei wieder
Erfolgserlebnisse geschaffen, Zuschauer und neue Sponsoren für den
Magdeburger Wasserball gewonnen werden. Die Heimspiele werden traditionell
sonnabends um 18 Uhr ausgetragen, die ersten gegen Duisburg (27. November),
Rhenania Köln
(4. Dezember) und TV Werne (11. Dezember). Der Eintritt wurde
von fünf auf 3,50 Euro gesenkt.
Von Hans-Joachim Malli
(LRMD)
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