In der DWL wird es demnächst nicht nur Gelbe Karten, sondern
auch eine gelbe Flagge geben. Diese ergänzt die bisher am Protokolltisch
vorhandenen weißen, blauen und roten Flaggen und signalisiert dabei nach
einem Wasserverweis für Brutalität das Ende der vierminütigen Unterzahl des
davon betroffenen Teams. Dieses optische Signal ist für Spiele im
DSV-Oberhaus in der kommenden Saison verbindlich, wie jetzt auf der
DWL-Tagung in Düsseldorf festgelegt wurde.
Nach den teilweise dramatischen Regeländerungen des Weltverbandes im Jahre
2005 war die Strafe für Brutalität (neben dem dauerhaften Wasserverweis des
schuldigen Spielers und einem sofortigen Startwurf) auf eine vierminütigen
Unterzahl des betroffenen Teams abgeändert worden, allerdings gab es zunächst
kein eindeutiges optisches Signal für das Ende der vierminütigen Strafzeit.
Die FINA hat sich inzwischen daher zur Einführung einer vierten, gelben
Flagge entschieden, was im Hinblick auf das Regelwerk nicht nur in sich
konsequent ist, sondern auch bei Spielen auf sämtlichen Leistungsebenen eine
weltweit einheitliche (und auch praktikable) Regelung garantiert.
Die Vorstellung dieses neuen Hilfsmittels löste auf der DWL-Tagung bei
einigen Vereinsvertretern zwar Kopfschütteln aus, zumal diese Entscheidung in
Deutschland bis dato auch nur selten gefällt worden ist, allerdings schließt
die angeregte alternative Verwendung der vorhandenen weißen und blauen
Flaggen mögliche Irritationen in hartumkämpften Spielen bei weiteren
Wasserverweisen nicht aus. Ganz so theoretisch ist die Betrachtung zudem
nicht, da die DSV-Schiedsrichterkommission bei der Tagung durchblicken ließ,
daß brutales Spiel in Zukunft verstärkt geahndet werden soll, und spätestens
bei einem Begegnung mit bis zu 37 Persönlichen Fehlern wie dem EM-Finale
in Belgrad sind optisch eindeutige Signale nicht zu
unterschätzen.
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