Auch der mittlerweile 75-jährige ehemalige
DDR-Auswahltrainer Rolf Bastel (Bildmitte) war beim 6:3-Erfolg der
Elbestädter gegen Aegir Uerdingen aufmerksamer Beobachter. Foto: Axel
Ruland
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Stadtfeld - Das 6:3 des SCM in der 2. Wasserball-Bundesliga gegen Aegir
Uerdingen war in mehrfacher Beziehung kein alltägliches Spiel. Für den
Spielertrainer der Gäste, Jens Goldbaum, war es der erste Auftritt nach
seinem Rauswurf an alter Wirkungsstätte. Zudem sorgten gut drei Dutzend FCM-Fans unter den 490 Zuschauern für eine neue
Rekordmarke.
Während SCM-Trainer Stefan Pieske mit der schlechten
Chancenverwertung und einigen Schiedrichterentscheidungen
haderte, zeigte sich Uerdingens Spielertrainer und Kapitän, der
Ex-Magdeburger Jens Goldbaum, mit dem 6:3 hochzufrieden. "Mir haben zwei
Spieler aus der ersten Sieben gefehlt, insgesamt hatten wir nur zwei
Wechsler. Unter diesen Umständen bin ich mit dem Ergebnis zufrieden", so
der Centerverteidiger, der irgendwie immer noch am SCM und dessen Fans hängt.
"Natürlich war das für mich ein Spiel unter ungewöhnlichen Vorzeichen
und dann vor so einer großen Kulisse. Immerhin ist Uerdingen jetzt schon mein
dritter Verein", schien sich der Recke fast entschuldigen zu wollen.
Ansonsten ist das Thema Magdeburg für Goldbaum, der im vergangenen Herbst
wegen eines Erotik-Kalenders der von ihm betreuten SCM-Wasserballerinnen
eine Anzeige erhielt und vom Club gefeuert wurde, erledigt: "Das Thema
ist gegessen. Ich habe meine Strafe bekommen und sicherlich habe auch ich
Fehler gemacht". Mit Blick auf SCM-Manager
Johannes Koch meinte der inzwischen offensichtlich geläuterte Wasserballer:
"Ich werde nicht nachkarten".
Koch konnte sich übrigens gegen Uerdingen über einen neuen
Punktspiel-Zuschauerrekord freuen, wusste allerdings gar nicht, woher 490
zahlende Zuschauer den Weg in die "Dynamo"-Halle
fanden.
Neben der "Zugnummer Goldbaum" sorgten auch gut 40 FCM-Anhänger für die neue Rekordmarke. Die nach der
0:3-Niederlage gegen den FC Sachsen Leipzig zunächst frustrierten FCM-Fans konnten sich mit dem für sie ungewohnten Sport
durchaus anfreunden, waren auch von der gastronomischen Betreuung durch den
Wasserball-Förderverein angetan. Ralf Kupka, Vater von SCM-D-Jugendspieler
Kenny Kupka, sorgte übrigens dafür, dass die zunächst etwas
"stimmungsvollen" Fußball-Fans um FCM-"Zaungott"
Oliver Koil handzahm wurden und auch alle ihren
Obolus an der Kasse entrichteten.
Auch für den Deutschen Schwimmverband war das Uerdingen-Spiel offensichtlich
keines, wie jedes andere. Erstmals in der laufenden Saison wurde ein dritter
Schiedsrichter nach Magdeburg beordert, der als Beobachter fungierte.
"Das ist nicht unnormal", so SCM-Coach
Pieske, dessen Gedanken jetzt bereits beim nächsten Spiel am Sonnabend in
Ludwigsburg sind.
(LRMD)
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